„Wir brauchen in der Gesellschaft wieder die Freude an Fleiß und Innovation“, so der 36-Jährige vor über 150 Zuhörerinnen und Zuhörern. „In den vergangenen Jahren hat sich eine Routine entwickelt, Wohlstand zu verteilen. Es fehlen Ambition und Haltung, Wohlstand zu schaffen.“ Die CDU sei die Heimat der Fleißigen, in der sich Leistung und Anstrengung lohnen – dafür macht sich Manuel Hagel stark.
„Uns geht es um Anstand, Respekt und Demut“
Manuel Hagel definierte außerdem seine Vorstellung von bürgerlicher Politik, indem er „verrückten Diskussionen“ eine klare Absage erteilte: „Wir schreiben den Menschen nicht vor, wie sie sich fortbewegen, ernähren oder sprechen sollen. Wir wollen die Menschen so sein lassen, wie sie sind.“
An dieser Stelle sprach er von einer „Freude am Normalen“: „Uns als CDU geht es in der politischen Auseinandersetzung um Anstand, Respekt und Demut.“ Der Anstand gebiete es, Lebensmodelle von Menschen nicht schlechtzureden; der Respekt fordere Rückendeckung für Polizei und Rettungskräfte; und die Demut stelle die „Ideen für das Land“ über die Person.
„Debatten in die Mitte der Gesellschaft holen“
Bürgerliche Politik nehme auch das Bauchgefühl der Menschen ernst. Bereits Erwin Teufel habe gesagt: „Der Wähler weiß nicht immer alles, aber er spürt alles.“ Wenn sich Passanten an Bahnhöfen nicht mehr sicher fühlten, dürfe man ihr „subjektives Sicherheitsgefühl“ nicht wegdiskutieren: „Wir müssen Probleme klar benennen, die Debatten in die Mitte der Gesellschaft holen und dürfen sie nicht Rechtsextremisten überlassen!“
Dazu gehöre etwa auch, sich der zunehmenden Ausländerkriminalität zu stellen, ohne pauschal schlecht über Migranten oder Muslime zu sprechen. „Diese Differenziertheit müssen wir uns zumuten!“ Insgesamt gelte: „Entweder wir finden Wege, um die Probleme zu lösen oder die Probleme werden die Mitte auflösen.“
Aus meiner Sicht hat Manuel Hagel deutlich gemacht, was das CDU-Gefühl ausmacht: Bodenhaftung und Bürgernähe. Genau dieser Kompass muss uns leiten! Esslingen war die dritte Station des lockeren Talkformats „Mensch Manu“, mit dem der CDU-Landesvorsitzende in diesem Sommer durch Baden-Württemberg tourt. Dabei kommt der Politiker, der sich dort den Bürgerfragen stellt, auch auf sein Privatleben zu sprechen. Der Vater von drei kleinen Söhnen erzählte etwa von Freiräumen für seine Familie oder von seinen Kindheits- und Jugendberufswünschen, Förster oder Fußballspieler zu werden.
Laufen und Lesen als Kraftquellen
Offen bekannte sich der gelernte Diplom-Bankbetriebswirt zu seiner Heimat im ländlichen Raum: „Vieles von der Energie, aus der ich heute Kraft schöpfe, kommt, glaube ich, davon, dass ich als Kind viel Ruhe hatte, an der frischen Luft in der Natur gewesen bin und auf dem Bauernhof mitgeholfen habe.“ Heute baue er auf Laufen und Lesen, um sich fit zu halten und den eigenen Horizont zu erweitern. Die Veranstaltung im Alten Rathaus war von Hagels Stellvertreter im Fraktionsvorsitz, dem Parlamentarischen Geschäftsführer und örtlichen Landtagsabgeordneten Andreas Deuschle moderiert worden.
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